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Achtung! Dies ist nur ein Teil einer Fortsetzungsgeschichte. Andere Teile dieser Geschichte

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Lily Allenson - Unerreichbar (Kapitel 8)

Ich fürchte mein achtes Kapitel ist irgendwo verloren gegangen, also veröffentliche ich es gleich noch einmal, diesmal jedoch auch mit dem Teil, den ich in den letzten Tagen geschrieben habe.
Wenn ihr den ersten (und kürzeren) achten Teil irgendwo seht, ignoriert ihn.
Da ihr ja sicher alle Fans der Reihe seid, wird euch auch auffallen, dass einige Dialoge direkt aus "Der verschwundene Halbgott" von Rick Riordan übernommen wurde. Das habe ich mit Absicht gemacht um der Geschichte Authentizität zu geben und das Gefühl zu vermitteln, dass diese Geschichte parallel zur eigentlichen Geschichte verläuft.
Auch so habe ich darauf geachtet, dass der Geschichte Rick Riordans in nichts widerspricht.

    1
    Ich wette Percy hat euch wohl schon erzählt, das Halbgötter sehr lebhafte Träume haben. Und tja, ich wurde nicht davon verschont.

    Jedenfalls war ich in der Vogelperspektive und das war verdammt noch einmal keine besonders schöne Erfahrung, denn ich gebe es nicht gern zu, aber ich habe Höhenangst. Mein Magen drehte sich um und wenn ich kein Vogel gewesen wäre, hätte ich mich wohl übergeben. Da ich aber kein besonders guter Vogel war, stürzte ich ab. Oh, und nur das ihr es wisst, ich flog nicht einfach über Camp Half-Blood, nein ich war an einen mir völlig mir unbekannten Ort. Und glaubt mir, an den Ort hätte ich mich erinnert.
    Ich schwebte über einen völlig glasklaren See. Er war total azurblau und das war bei der heutigen Umweltverschmutzung ziemlich selten. Na, jedenfalls sah der See nicht aus, als ob er auf natürlichem Wege entstanden wäre. Vielmehr wirkte er wie ein Krater, da er von Gebirge umgeben war. Aber an sich ist wohl ein Kratersee nicht weiter interessant, doch in diesem See war eine Insel auf der ein Vulkan stand, der wohl schon seit Jahren keine Lava mehr gespuckt hatte. Schöner Ausblick, muss ich schon sagen, wenn ich nicht gerade zu Tode gestürzt wäre.
    Plötzlich ertönte eine sonore Stimme in meinen Kopf.
    »Bist ne' feurige Seele, was Kleine? «
    »Ähmm, hallo. Wer auch immer du bist, könntest du mich eventuell hier rausholen? « fragte ich, während der Boden immer näher kam.
    »Tut mir leid, ich dürfte eigentlich gar nicht hier sein, aber ich habe mich schon immer schwergetan mit Regeln. «
    »Nicht hilfreich! « brüllte ich die Stimme in meinen Kopf an und unwillkürlich fragte ich mich, als ob ich mich selbst anschrie.
    »Ruhig Blut. Beobachte den See. Ja. Genau. Die kleinen Wellen, die sich dort sachte bewegen. Sie spülen um die Felsen und waschen das Gestein glatt. Ja, ganz genau. «
    Seltsamerweise beruhigte ich mich langsam. Irgendwie klang die Stimme beruhigend. Ein bisschen wie Tom Hanks.
    Luft strömte gleichmäßig in meine kleinen Vogellungen. Überrascht stellte ich fest, dass ich sanft im Vulkan gelandet war. Dort sah ich eine bekanntere Gestalt. Die sofort etwas Schlimmeres, als einen Vulkanausbruch in mir auslöste. Ich befürchtete schon, der kleine Vogel bekommt einen Herzinfarkt. Doch -den Götter sei Dank- hielt das Vogelherz durch. Ich versuchte ihn zu erreichen -gebrochenes Herz hin oder her- aber ich war vollkommen bewegungsunfähig. Ich fragte die mysteriöse Stimme in meinen Kopf um Rat, aber sie war verschwunden. Hermes war an den Felsen gekettet und zerrte wütend an den Fesseln. Hermes hatte dieselbe Gestalt angenommen, die er hatte wenn er bei mir war, die eines 16- oder 17-jährigen. Er war nur mit einer Jeans und abgelatschten Nikes bekleidet. Striemen hatten sich auf den Stellen seiner Haut gebildet, wo er gefesselt war. Ich weiß, das ist wirklich nicht die passende Situation, aber ich bewunderte seinen Oberkörper. Er sah gut aus, auch wenn er keinen Sixpack hatte. Auf eine niedliche Art wirkte dieses kleine Makel, diese Störung der Perfektion, noch viel anziehender auf mich. Es verlieh ihm etwas fast schon menschliches. plötzlich tauchte aus der Dunkelheit eine weitere Gestalt auf. Ein hochgewachsener Mann in Smoking. Also ein bösartiger Geschäftsmann, wohl eher Bodyguard, denn als er in den Fackelschein trat, erkannte ich, das sein ganzes Gesicht zerkratzt war, sodass er auf mich eher wie ein Schläger wirkte. Dazu trug er eine Sonnenbrille, was ich, in dieser Vulkangrotte für unsinnig hielt. Vielleicht hatte er ja Angst, dass der Vulkan doch noch ausbrach, aber ganz ehrlich Sonnencreme wäre da wohl hilfreicher. Dass der 2-Meter-Mann seine schwarzen Haare nach hinten zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, machte das Schläger-Image auch nicht besser.
    »Wenn ich der Erdmutter den Götterboten als Opfer darbiete, wird sie mir sicher mein Versagen im letzten Titanischen Krieg verzeihen. «
    Wütend zerrte Hermes an den Fesseln. Als ob er ihn erst jetzt wahrnehmen würde, wandte der Bodyguard seinen Blick in die Richtung des Gottes. Ein amüsierter Gesichtsausdruck erschien auf dem Gesicht des Bodyguards.
    »Ich weiß, was du hoffst, kleiner Gott. Sie wird dich nicht retten, sie wird dich nicht hier rausholen, sich nicht für dich entscheiden.
    Du weißt dass es ihr Leben zerstören würde, sowas wird sie nicht tun. Du kennst sie, sie tut nie etwas so Leichtsinniges. Sie liebt dich nicht. « Während des ganzen Monologs, beobachtete Hermes den Typen nur, ohne etwas zu entgegnen.
    Doch als der Bodyguard geendet hatte, knurrte er:
    »Wenn man liebt, spielt es keine Rolle geliebt zu werden. «

    2
    Mein Herz überschlug sich und ich wachte schweißgebadet auf. Die ersten Sekunden überlegte ich, wo ich war. Als es mir einfiel, rannte ich so schnell ich konnte, aus Hütte 3 zum Großen Haus.

    Ich klopfte wie eine Irre an der Tür. Chiron öffnete die Tür und starrte mich entgeistert an. Er hatte Lockenwickler in seiner Mähne und in seinen Schwanz und wenn ich nicht so aufgewühlt gewesen wäre, hätte ich sicher gelacht. .
    Ernst blickte er mich mit seinen braunen Augen an.
    »Was ist, Kind? «
    Knapp und sachlich schilderte ich ihm meinen Traum. Ich ließ die Dialoge, die Prometheus und Hermes gewechselt hatten aus. Ich wollte Chiron ehrlich gesagt nicht erzählen, was zwischen mir und Hermes lief, da ich mir darüber selbst noch nicht ganz im Klaren war, doch als ich wieder in Chirons weisse Augen sah, konnte ich mir nicht vorstellen, dass er über irgendetwas keine Kenntnis besitzt.
    Als ich schließlich mit meiner Erzählung endete,
    fragte er mich:
    »Du weißt, wer zu dir gesprochen hat, in deinem Kopf, nicht wahr?«
    »Ja, natürlich«, antwortete ich. »Mein -«
    »Erwähne seinen Namen nicht, Kind!«, fiel Chiron mir ins Wort. »Er wird Ärger von Zeus bekommen, wenn dieser herausfindet, das er Kontakt zu dir aufgenommen hat.«
    Schließlich stellte ich ihm die Frage, wegen der ich hergekommen bin.
    »Kann ich auf eine Mission, um ihn zu befreien? «
    »Ich glaube nicht, dass das eine besonders gute Idee ist. Denk doch mal an Percy...«
    »Hier geht's doch nicht um Percy! « Ohne dass ich es ändern konnte, war ich laut geworden.
    »Es geht um mich verdammt noch mal! Percy würde auch wollen, dass ich auf diese Mission gehe! «
    Chiron blieb trotz meines Wutanfalls erstaunlich ruhig.
    »Ich habe einfach nicht das Gefühl, das du bereit für so eine Mission bist. «
    Das Gespräch klang endgültig und so seufzte ich.
    »Okay, daher weht der Wind. Wahrscheinlich haben sie sogar Recht. Aber wenn wollen sie mit der Mission denn sonst betrauen? «
    »Sean, Rick und Tom aus der Hermes- Hütte, werden sich um ihren Vater kümmern. «
    Ich wandte mich zur Tür und wollte gehen, da hielt mich Chiron noch kurz auf.
    »Und komm nicht auf die Idee ihn heimlich zu suchen, in Ordnung? «
    »Ich bin nicht mein Bruder. «, entgegnete ich und verschwand leiser, als ich aufgetaucht war.

    3
    Sicher erwartet ihr, das ich dennoch losziehe, hm? Aber wie gesagt ich war nicht Percy.

    Es gab eigentlich mehrere Gründe, warum ich nicht loszog. Der erste war, das ich in der Regel kein Regelbrecher war (Haha).
    Der zweite war wohl, dass ich nicht die Aufträge von anderen Halbgöttern abgreifen wollte. Sean war echt nett und viele Hermes- Kindern hatten nicht die Chance auf echte Aufträge. Doch der über alles stehende Grund war wohl, dass ich tatsächlich Angst hatte. Was das angeht, hatte Hermes leider Recht.

    Aber einen kleinen Lichtblick gab es dennoch. Es waren bald Weihnachtsferien und das bedeutete, dass Percy wieder ins Camp kommen würde. An einen verschneiten Morgen stand ich auf dem Half-Blood Hill und wartete auf die Taxis. Als erstes kam Annabeth, sie sah sichtlich enttäuscht aus, als sie bemerkte, dass Percy nicht da war. Allerdings versuchte sie es sich nicht anmerken zu lassen und schloss mich herzlich in die Arme. Sie erzählte mir von den Säulen und Statuen, die sie schon entworfen hatte.
    Den Göttern sei Dank kam Percys Taxi schnell und ich wurde vom großen Teil ihrer Geschichte verschont.
    Er rannte Annabeth entgegen und wirbelte sie herum, bis die beiden in den Schnee fielen. Ziemlich klischeehaft, meint ihr nicht?
    Ich fühlte mich etwas unwohl bis Percy auch mich in die Arme nahm. Die anderen Camper begrüßten ihn fröhlich. Die meisten schippten allerdings Schnee.
    Alle Hütten waren mit Reif bedeckt und kleine Lichter waren daran befestigt.
    Das mit den Lichtern muss ich erklären, sie sind sowas wie Christbaumbeleuchtung, nur das es sich um echtes schwebendes Feuer handelt, das bunt blinkte. Für das ungeübte Auge bestand durchaus Erblindungsgefahr, aber ich hatte mich mittlerweile daran gewöhnt.
    Wie das mit den schwebenden Feuern allerdings funktioniert, hatte ich nicht so ganz verstanden. Rob hatte es mir einmal erklärt, aber ich glaube dafür war mein Gehirn nicht kompatibel.
    Als erstes gingen wir in die Mensa und Percy stürzte sich auf die Pizza.
    Ich aß schüchtern ein paar Trauben und beobachte Percy amüsiert. Annabeth müsste ihm echt mal bessere Manieren beibringen; der Junge aß wie ein Schwein.
    Danach schlenderte ich zu meinem Training mit Shauna und ließ die beiden allein. Das Pegasus reiten machte mir echt totalen Spaß, da die Pferde mich total mochten. Jedes Mal wenn ich kam, knabberten sie an meiner Kleidung und erwarteten Futter.
    Sie erinnerten mich an meine Farm in Maine und ein Stich durchfuhr mein Herz, was meine Familie wohl gerade machte?
    Doch meine Gedanken wurden von Schneefeuer unterbrochen, meinem geflügelten Schimmel.
    Er stupste mich an, das ich vor Schreck ein paar Sätze vorwärts machte.
    "Ich bin es doch nur, Chefin.“
    beruhigte mich meine Stute. Ich gab ihr nachdenklich ein paar von den Donuts, die ich für sie herausgeschmuggelt hatte.
    »Lily Allenson! Ich habe es dir tausendmal gesagt, Pegasi bekommen keine Donuts!
    Oder willst du deinem Pferd die Zähne putzen? «
    Vor Schreck zuckte ich zusammen. Oh Oh.
    Mit Shauna O' Hara sollte man sich besser nicht anlegen, also packte ich die restlichen Donuts weg,
    sagte Schneefeuer aber in Gedanken:
    "Du bekommst später noch welche, okay?"
    "Und deswegen, liebe ich Poseidon-Kinder so sehr. " wieherte die Stute fröhlich.

    Am nächsten Morgen war vollkommene Stille in Hütte 3. Kein schnarchender Percy im Bett; es war nur etwas aufgewühlt, also ging ich rüber zu Annabeth um nachzusehen ob er bei ihr steckte. Schüchtern klopfte ich an Hütte 6. Eine verschlafene Annabeth öffnete mir die Tür.
    »Ist Percy bei dir? «
    »Nein, ich habe ihn das letzte Mal gestern Abend gesehen. Wieso ist er nicht in der Poseidon-Hütte? «
    »Sonst wäre ich nicht hier, oder? «
    sagte ich mit angespannter Stimme.
    Annabeth wurde blass. Wir stellten das gesamte Camp auf den Kopf, auf der Suche nach ihm. Doch nur ein paar verärgerte Camper sahen wir und keiner hatte Ahnung wo Percy steckte. Annabeth rannte panisch umher und schrie willkürlich arglose Satyrn an. Auch Grover schien sich Sorgen zu machen.
    »Wenn er gegangen wäre, hätte er mir doch Bescheid gegeben! Das kann doch nicht sein, dass er einfach so verschwindet! «
    Endlich benachrichtigten wir Chiron und er schien um einige Jahre zu altern. Sorgenfalten gruben sich tief in seine Stirn.
    » Wir müssen Suchtrupps losschicken. Wir werden ihn schon finden. «
    versuchte er zuversichtlich zu erscheinen, doch er klang nicht sehr überzeugt.
    Schließlich beriefen wir eine Besprechung im Pingpong-Raum ein. Alle wurden als Suchtrupps eingeteilt, abgesehen von mir.
    Chiron begründete, es damit, dass ich hier die Stellung halten sollte.
    Klar.

    4
    Ein paar Tage danach stürzte Annabeth aufgeregt aus der Hütte, schnappte sich Butch aus Hütte 14 und stürzte los.

    Sie spannte ein paar Pegasi an den Streitwagen. Sie erzählt nur, dass sie einen Traum gehabt und schnell zum Grand Canyon müsse.
    Am See wartete ich dann auf ihre Rückkehr und erzählte noch ein wenig mit Schilfgras, einer Najade. Plötzlich sah ich Annabeth's Streitwagen am Himmel. Doch irgendwas lief schief. Er ruckelte die ganze Zeit und dann fielen auch noch die Räder ab. Ich sagte zu Schilfgras, das sie sie den See mobilisieren sollte. Annabeth war intelligent genug, darauf zu zielen und es wäre besser wenn keine Nymphe erschlagen werden würde.
    Als der Streitwagen einschlug machte ich einen Köpfer in die Tiefen und versuchte einen gelockten Jungen herauszuziehen. Währenddessen unterstützten mich die Najaden mit den Anderen. Schließlich warf ich den Jungen ans Ufer, er keuchte und zitterte doch ich war vollkommen trocken. Den Neulingen wurden Laubbläser geholt und sie wurden damit trocken gepustet. Erstaun stellte ich fest das alle drei - ein blonder Junge, ein Mädchen mit braunen Haaren, und der gelockte Junge - um die 15 zu sein schienen. Das war ungewöhnlich alt für Neunankömmlinge. Allerdings stellte ich fest, dass der schmächtige Junge mit den dunklen Haaren, erstaunlich gut aussah. Doch wahrscheinlich war er etwas zu perfekt für mich.
    »Annabeth!« Will aus der Apollo-Hütte drängte sich in ihre Richtung.
    »Ich habe gesagt, du könntest die Karre leihen, nicht
    verschrotten. «
    Oh, oh. Das gab Ärger, wenn es um ihre Wagen ging konnten Apollo-Kids giftig werden.
    »Will, es tut mir leid «, ich sah die Enttäuschung in Annabeth's Gesicht.
    »Ich werde den Wagen reparieren lassen,
    versprochen. «
    Seine Gesichtszüge wurden weicher, aber er sah dennoch mit düsterer Miene zu den zerbrochenen Wagen.
    »Sind sie das? Viel älter als dreizehn. Warum sind sie nicht schon längst anerkannt worden? «
    »Anerkannt? « fragte der gutaussehende Junge mit den Locken.
    Annabeth wollte es gerade erklären, als sie von Will unterbrochen wurde.
    »Irgendeine Spur von Percy?«
    Nervös spannten sich meine Schultern an.
    Die anderen Camper fingen an zu tuscheln. Plötzlich trat Drew hervor, einer der Zicken aus der Aphrodite-Hütte und begutachtete die Jungs.
    Zu meiner Verwunderung ignorierte sie den Locken-Typ und richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Blonden. Oh, klar, sie steht ja eher auf Ken. Schließlich blitzte sie das neue Mädchen an und sagte
    »Na, hoffentlich lohnen sie die Mühe. «
    Der Locken-Typ schnaubte.
    »Vielen Dank.
    Was sind wir, eure neuen Haustiere? «
    Ich schnaubte auch, aber vor Belustigung.
    »Also jetzt mal im Ernst«, sagte Ken. »Wie wäre es mit ein paar Antworten, ehe ihr uns aburteilt - wo sind wir, warum sind wir hier, wie lange müssen wir bleiben? «
    Langsam bekam ich den Eindruck, dass Ken der Chef der Gruppe war. Er stellte die Fragen, die für ihn und seine Gruppe wichtig waren.
    Die anderen wirkten eher verwirrt, während er eher so aussah, als ob er sowas schon mal durchgemacht hätte.
    Ich erinnerte mich noch an meinen ersten Tag hier und so hatte ich mich sicher nicht gefühlt.
    »Jason. «, Aha, so hieß er also.
    »Ich verspreche dir, dass wir deine Fragen beantworten werden. Und Drew «, sie blickte sie stirnrunzelnd an und ich wusste das Annabeth das Glamourmädchen genauso wenig mochte wie ich. »alle Halbgötter verdienen es, gerettet zu werden. Aber ich muss zugeben, dieser Ausflug hat nicht das gebracht, was ich gehofft hatte. «
    Plötzlich hob auch das braunhaarige Mädchen die Stimme. Mir fiel auf, das sie eigentlich ziemlich hübsch war; auch wenn sie keine Tonne Make-Up benutzte und sie wurde mir gleich sympathisch.
    »Hör mal, wir haben nicht darum gebeten, hergeholt zu werden. «
    Drew schnaubte. »Und niemand will dich hier haben, Herzchen.
    Sehen deine Haare immer aus wie ein toter Dachs? «
    Ich hatte große Lust etwas nach ihr zu werfen, da trat das neue Mädchen vor. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, aber Annabeth ging dazwischen.
    »Piper, halt. «
    Ich spürte Annabeth's autoritäre Haltung und Piper entspannte sich.
    »Wir müssen dafür sorgen, dass die Neuen sich willkommen fühlen «, sagte Annabeth und warf Drew einen strafenden Blick zu.
    »Sie kriegen jeder einen persönlichen Betreuer, der sie durch das Camp führt. Hoffentlich werden sie heute Abend am Lagerfeuer anerkannt. «
    »Könnte mir jemand verraten, was anerkennen bedeutet? « hakte Piper nach.
    Plötzlich schnappten alle nach Luft. Ich wich ein paar Schritte zurück, als ich sah, was passiert war. Ein holografischer, brennender Hammer schwebte über den Kopf, des Jungen mit den Locken.
    »Das«, sagte Annabeth, »ist Anerkennen. «
    »Was habe ich getan? « Der Junge wich zum See zurück. Dann schaute er auf und wimmerte. »Brennen meine Haare? « Er zog den Kopf ein, aber das Symbol folgte ihm, es hüpfte auf und ab und hin und her, und es sah aus, als versuche er, mit dem Kopf Flammenschrift zu verfassen.
    Selbst für einen Halbgott war der erstaunlich hyperaktiv, wie er so herumtänzelte.
    »Das kann nicht gut sein«, murmelte Butch, aus der Iris- Hütte. »Der Fluch...«
    Ach ja, der Fluch. Ich glaube das muss ich erklären. Auf der Hephaistos-Hütte liegt ein Fluch.
    Aber schon seit ich hier war, ging alles was die Kids aus der Hütte bauten in den Eimer.
    Robert unterstützte sie, soweit er konnte aber er war aus der Ares-Hütte und konnte den Fluch nicht lösen.
    Percy hatte mir erzählt, das dieser Fluch seit dem Tod Beckendorfs besteht und die Leute deswegen in geradezu in Apathie verfielen.
    »Butch, halt die Klappe«, sagte Annabeth.
    »Leo, du bist soeben anerkannt worden. «
    »Von einen Gott«, fiel Ken (Ich weiß, das er Jason heißt, aber Ken ist passender, findet ihr nicht?) ihr ins Wort.
    » Das ist das Symbol des Vulkan, oder nicht? «
    Moment mal, Vulkan? War der nicht römisch?
    Verwundert starrte ich ihn an.
    »Jason«, fragte Annabeth vorsichtig, »woher weißt du das? «
    »Keine Ahnung.«
    Und das sollte ich ihm abnehmen?
    »Vulkan? «, fragte Leo. ich fand Star Trek nicht mal gut. Worüber redet ihr hier eigentlich? «
    Star Trek? Oh, Mann. Dem Junge sollte echt mal jemand erzählen, was Sache ist.
    »Vulkan ist der römische Name des Hephaistos«, sagte Annabeth. »Das ist der Gott der Schmiede und des Feuers. «
    Langsam verblasste der Hammer über Leos Kopf, doch er schlug noch immer danach, als fürchte er, der Hammer könne ihn weiter verfolgen
    »Der Gott wovon? Wer?«
    Annabeth wandte sich an Will.
    »Will, würdest du Leo mitnehmen, ihn rumführen? Stell ihn seinen Mitbewohnern aus Hütte 9 vor. «
    »Klar doch, Annabeth. «
    »Was ist Hütte 9? «, fragte Leo. »Ich bin kein
    Vulkanier! «
    »Reg dich ab, Mr. Spock, ich werde alles erklären. «
    Er legte ihm die Hand auf die Schulter und führte ihn zu Hütte 9.
    Annabeth warf jetzt wieder Jason einen Blick zu.
    Sie betrachtete ihn neugierig und ich fragte mich, was ihr durch den Kopf ging.
    »Streck den Arm aus. « befahl sie.
    Verwirrt entdeckte ich, was sie betrachtete. Auf der Innenseite seines Arms war eine Tätowierung. 12 gerade Striche wie ein Strichcode und darüber ein Adler mit den Buchstaben SPQR.
    Senatus Populusque Romanus.
    Senat und Volk von Rom.
    Ich konnte besser Latein, als Percy daher hatte ich keine Schwierigkeiten zu übersetzen. Aber was hat das zu bedeuten?
    Römer?
    »Das Zeichen habe ich noch nie gesehen! «, warf Annabeth plötzlich ein.
    »Woher hast du das? «
    Ken schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Ich habe es wirklich langsam satt, mich zu wiederholen, aber ich weiß es nicht. «
    Der Typ schien an Amnesie zu leiden. Langsam tat Ken mir doch Leid. Doch was, noch schlimmer war, irgendetwas an dem Zeichen fühlte sich falsch an und ließ meine Nackenhaare aufstellen
    Irgendetwas in mir sagte, das Jason der Feind ist, aber ich versuchte die Stimme niederzuringen. Ich kannte den Kerl doch gar nicht.
    »Das sieht aus wie in deine Haut eingebrannt. «, stellte Annabeth fest.
    »Das ist es ja auch«, sagte Jason. Dann zuckte er zusammen, als spürte er einen plötzlichen Kopfschmerz.
    »Ich meine .... das glaube ich. Ich weiß es nicht mehr. «
    Der arme Junge schien tatsächlich an Amnesie zu leiden.
    Annabeth warf mir einen schnellen Blick zu, dann wandte sie sich an die Anderen.
    »Er muss sofort zu Chiron«, entschied sie endlich. »Drew, würdest du ... «
    Na, klar die Asia-Barbie und Ken, das passte ja. Nur Piper sah etwas unglücklich aus.
    »Aber klar doch. « Drew hakte sich bei Jason ein.
    »Hier lang, Süßer. Ich stell dich unserem Direktor vor. Das ist ein ... interessanter Typ. «
    Barbie warf Piper noch einen gehässigen Blick zu, da führte sie Ken schon zielstrebig zum Großen Haus. Langsam verteilten sich alle und auch ich machte mich auf zum Training.
    Jetzt ruderte ich erstmal mit den Nymphen um die Wette.
    Etwas körperlicher Ausgleich hatte mir schon immer gutgetan. Außerdem bekam ich dann noch etwas Zeit zum Nachdenken.

    5
    Beim Rundgesang am Abend war wiedermal eine total ausgelassene Stimmung. Nur Ich war total in Gedanken. Jetzt da Percy weg war, hatte ich nur noch mehr das Gefühl, nach Hermes suchen zu wollen.
    Ich konnte einfach nicht noch mehr Leute, an denen mir etwas lag verlieren.
    Langsam wuchs in meinen Kopf, wie ich trotz aller Anweisungen losziehen werde und ihn rette.
    Aber ich schüttelte den Kopf; ich musste Rick, Tom und Sean auch etwas gönnen. Es war schließlich ihr Vater.
    Meine Beziehung zu Hermes ist undefinierbar, schätze ich mal.
    Plötzlich kam Chiron ins Amphitheater getrabt.
    Er schwenkte einen Speer voller Marshmallows und rief:
    » Sehr schön! Und ein besonderer Willkommensgruß an unsere Neuankömmlinge. Ich bin Chiron, der Unterrichtskoordinator hier im Camp, und es freut mich, dass ihr alle lebendig und im Vollbesitz der meisten Körperteile hier eingetroffen seid. Ich verspreche wir kommen gleich zu den Marshmallows, aber zuerst ...«
    Ich verdrehte die Augen. Chiron hatte echt Sinn für das Theatralische. Fast niemand von uns hat Körperteile verloren, aber der Typ mit dem Pferdehintern hat ja auch gut reden.
    Plötzlich schrie jemand herein:
    »Wie wäre es mit Eroberung der Flagge? «
    Die Ares-Kids brüllten begeistert los.
    »Ja«, sagte er. Ich weiß, die Ares-Hütte kann es gar nicht erwarten, zu den unseren üblichen Spielen in den Wald zurückzukehren. «
    »Und Leute umzubringen! «, brüllte Bill.
    »Jedoch«, sagte Chiron, » solange der Drache nicht unter Kontrolle gebracht worden ist, ist das unmöglich. Hütte 9, irgendetwas Neues?«
    Ihr erinnert euch doch noch an den Drachen, von dem ich euch erzählt habe, oder? Seit dem immer mehr Angriffe verübt worden, durfte niemand mehr, außer den Leute aus Hütte 9, den Wald betreten.
    Er sah zu Hütte 9 und auch der Neue hatte einen Platz unter ihnen gefunden.
    Nervös trat Nyssa von einen Fuß auf den anderen.
    »Wir arbeiten daran. «
    Die Ares- Kids wurden noch aufgebrachter.
    »Wie denn, Nyssa? « fragte Lloyd gehässig. Robert trat peinlich berührt, ein paar Schritte von seinen Hüttenmitbewohnern weg.
    Er wusste nur zu gut, wie sehr sich die Hephaistos - Kids bemühten. Er warf mir einen hilflosen Blick zu.
    »Sehr hart«, antworte Nyssa Lloyd.
    Sie setzte sich, während weiter protestiert wurde. Das Feuer flackerte aufgebracht.
    Chiron stampfte auf die Steine und die Anderen verstummten.
    »Wir brauchen Geduld«, sagte Chiron.
    »In der Zwischenzeit haben wir dringlichere Probleme zu besprechen. «
    »Geht es um Percy? «, rief ich, mutiger als ich es im Hellen geschafft hätte.
    Das Feuer schrumpfte und die Besorgnis wuchs.
    Chiron winkte Annabeth. Sie holte tief Luft und stand auf.
    »Ich habe Percy nicht gefunden«,
    teilte sie den Anderen mit. Ich bemerkte, dass ihre Stimme zitterte. Auch ich wurde unruhig. Ich wippte auf und ab, um ich etwas abzuregen.
    »Er war nicht am Grand Canyon, wie ich geglaubt hatte. Aber wir geben nicht auf. Wir haben überall Teams. Grover, Tyson, Nico, die Jägerinnen der Artemis - alle suchen ihn. Wir werden ihn finden. «, ihre Zuversicht munterte auch mich auf. Wenn jemand überleben würde, dann wäre es Percy. Schließlich hatte er ja auch den Fluch des Achilles auf sich.
    »Chiron meint etwas anderes. «, fuhr Annabeth fort.
    »Einen neuen Auftrag. « Ich schnappte nach Luft. Meinten sie etwas mich? Waren die Hermes - Jungs gescheitert?
    »Es geht um die Große Weissagung, oder? «, warf Drew ein. Verwirrt starrte ich sie an. Sonst sagte sie nie besonders schlaue Sachen, aber das klang trauriger weise logisch. Percy hatte mir von der Großen Weissagung erzählt, aber wir waren davon ausgegangen, dass sie sich viel später erfüllte.
    Aber ein Junge mit einem römischen Symbol; das bedeutete nichts Gutes.
    »Drew? «, hakte Annabeth nach. »Wie meinst du das? «
    »Ach, hör doch auf. « Sie breitete die Hände aus. »Der Olymp ist verschlossen. Percy ist verschwunden. Hera schickt dir eine Vision und du kommst gleich mit drei neuen Halbgöttern an einem Tag zurück. Ich meine, hier stimmt doch etwas nicht. Die Große Weissagung wird wahr, oder? «
    Hera hatte ihr eine Vision geschickt? Hera? Sie war die Göttin, der ich am meisten misstraute.
    Plötzlich trat Rachel vor, der Flammenschein ließ sie etwas unheimlich wirken.
    »Ja«, sagte das Orakel. »Die große Weissagung ist eingetreten. «
    Alle wurden unruhig und liefen auf und ab. Es wurde immer lauter, bis Rachel vortrat.
    Ich hatte echt vergessen wie furchteinflößend unser Orakel sein konnte.
    »Für die unter euch, die sie noch nicht gehört haben«, sagte sie, »diese Große Weissagung war meine erste Prophezeiung. Das war im August. Und sie geht so:
    "Dem Rufe werden folgen Halbblute sieben,
    die Welt wird sterben in Sturm und Feuer..."
    Plötzlich sprang Jason auf. Seine Augen sahen irre aus. Ich hoffte er kam mir nicht zu nah.
    Selbst Rachel sah verblüfft aus. »Jason? «, fragte sie. »Was...?«
    "Ut cum spiritu sacramentum praestamus«, rief er mit feierlicher Stimme und zu meiner Überraschung mit korrekter Grammatik.
    "Et hostes arma ferunt ad ianuam mortis."
    Schon wieder Latein, verdammter Römer.
    »Du hast gerade ... die Weissagung vollendet«, stammelte Rachel.
    "Ein letzter Atem ist zu Erfüllung des Eides geblieben, und der Feind trägt Waffen zu des Todes Gemäuer."
    »Woher hast du...? «
    »Ich kenne diese Zeilen. «Jason krümmte sich und hob die Hände an die Schläfen.
    »Ich weiß nicht, woher, aber diese Weissagung kenne ich. «
    »Und sogar auf Latein«, rief Drew. Sieht gut aus und ist dazu auch noch gebildet. «
    Oh, wow. Weil er ein paar Zeilen auf Latein stammeln konnte, ist er jetzt auch noch gebildet? Hermes könnte...
    Die Aphrodite- Hütte fing an mit Kichern und unterbrach meine Gedanken.
    Die Stimmung wirkte gelöster.
    »Gut«, sagte Rachel und versuchte, ihre Fassung zurückzugewinnen.
    »Das ist also die Große Weissagung. Wir hatten gehofft, dass sie erst in vielen Jahren eintreten würde, aber es ist soweit. Ich kann euch das nicht beweisen. Es ist nur ein Gefühl. Und wie Drew schon gesagt hat, seltsame Dinge spielen sich ab. Die sieben Halbgötter, wer immer sie sein mögen, haben sich noch nicht versammelt. Ich habe das Gefühl, dass einige davon heute Abend hier sind. Und andere nicht.«
    Ich rutschte nervös auf meinem Campingstuhl hin und her, als plötzlich eine verschlafene Stimme rief:
    »Hier bin ich... ach, war das überhaupt der Appell? «
    »Geh wieder schlafen, Clovis«, rief Connor aus der Hermes-Hütte und ich war kurz davor zu lachen.
    »Wie auch immer«, sagte Rachel, »wir wissen nicht, was die Große Weissagung bedeutet. Wir wissen nicht welcher Herausforderung die Halbgötter sich stellen müssen, aber da die erste Große Weissagung den Titanenkrieg vorhergesagt hat, können wir davon ausgehen, dass die zweite Große Weissagung von etwas ebenso Schlimmem handelt. «
    »Oder noch Schlimmerem«, sprach Chiron das aus, was ich auch eben gedacht hatte.
    Das Feuer verfärbte sich tief lila.
    »Was wir wissen«, sagte Rachel, »ist, dass die erste Phase begonnen hat. Ein gewaltiges Problem ist aufgetaucht und wir müssen es lösen. Hera, die Königin der Götter, ist entführt worden. «
    Ich schnappte nach Luft. Wer auch immer die Kratzbüste entführt hatte, musste es echt ernst meinen.
    Lautes Geplapper erfüllte das Theater und Chiron musste abermals für Ruhe sorgen. dann berichtete Hazel über die Abenteuer, die Leo, Jason und Piper schon im Grand Canyon erlebt hatten. Anscheinend hatten die Sturmgeister, die die Drei angegriffen hatten, von einer mächtigeren Herrin Befehle erhielten. Dann erzählte sie, dass Piper in der Hera-Hütte ohnmächtig geworden war und eine Vision von Hera erhalten hatte. Meine Augen weiteten sich.
    Niemand hatte es zuvor gewagt, Heras Hütte zu betreten.
    Annabeth hatte sie einmal verärgert und dafür hatte sie Kühe auf sie gehetzt. Nicht lustig, glaubt mir.
    »Jason? «, fragte Rachel plötzlich. »Äh ... kannst du dich an deinen Nachnamen erinnern? «
    Seltsame Frage.
    Zu meiner Verwunderung schüttelte Jason den Kopf. Diese Amnesie-Sache schien schlimmer zu sein, als ich dachte.
    »Dann nennen wir dich eben nur Jason«, sagte Rachel. »Es ist offensichtlich, dass Hera dir persönlich eine Aufgabe gestellt hat. «
    Rachel schwieg eine Weile um ihn die Möglichkeit zu widersprechen. Doch er machte einen zuversichtlicheren Eindruck, als ich es jemals könnte. Er nickte. »So sehe ich das auch. «
    »Du musst Hera retten, um großes Unheil zu verhindern«, sagte Rachel nun. »Irgendein König darf sich nicht erheben. Aus Gründen, die wir noch nicht kennen, muss das bis zur Wintersonnenwende verhindert werden, in nur vier Tagen also. «
    »Das ist der Tag, an dem sich der Rat der Götter trifft «, warf Annabeth ein. »Wenn die Götter nicht schon wissen, dass Her a verschwunden ist, werden sie spätestens dann ihre Abwesenheit bemerken. Sie werden sich vermutlich gewaltig streiten und sich gegenseitig unterstellen sie entführt zu haben. So machen sie es normalerweise. « Jetzt war ich aber verwirrt. Hermes war ebenfalls entführt worden und Keinen schien es zu interessieren. War er etwa nicht wichtig genug?
    Oder hatte Chiron es ihnen verschwiegen?
    Egal, für mich war es jetzt Zeit zu gehen. Unauffällig verschwand ich in der Dunkelheit und nur Sarah und Robert schienen meine Abwesenheit zu bemerken. Ich wanderte einsam am Waldrand entlang. Einmal dachte ich, ein Feuer zu sehen, aber wahrscheinlich war es nur Einbildung. Schließlich machte ich mich auf zu Hütte 3. Alle schienen schon längst in den Betten verschwunden zu sein.
    Und Niemanden hatte es interessiert, wo ich gerade war. Anscheinend hatte ich mehr mit den Götterboten gemeinsam als ich dachte.

    Am nächsten Morgen erfuhr ich die Neuigkeiten von den Leuten aus der Aphrodite- Hütte. Piper war ebenfalls eine Tochter der Aphrodite. Das wunderte mich extrem, da sie zwar hübsch war, aber eben keine Dramaqueen wie die Anderen.
    Von der Beschreibung erinnert sie mich ein wenig an Silena Beauregard, aber ich kannte sie ja nicht persönlich.
    Außerdem war sie mit Leo und Jason, dem Sohn des Zeus (Zeus! Ich meine überlegt euch das mal, das große Vorbild für alle hatte gleich zweimal (!) den Eid gebrochen, keine Kinder mehr zu zeugen!), auf einem bronzenen Drache zu der Mission geflogen, Hera zu retten. Tja, als ich aufstand waren sie schon aufgebrochen.
    Leider hatte ich auch den Großteil des Trainings verschlafen, da ich noch die ganze Nacht über das Ganze nachgedacht hatte.
    Chiron war echt sauer und teilte mich gleich als Küchenhilfe ein.

    Als ich aus der Küche kam, starrten mir Chiron, Connor und Travis Stoll mit ernsten Gesichtern entgegen. Sie waren bleich und sahen ernst drein.
    Das war nicht gut. Die beiden waren sonst immer die Stimmungskanonen, doch jetzt sahen sie aus als ob sie auf einer Beerdigung gewesen wären. Chiron entfernte sich von ihnen und ich kam ihnen entgegen.
    »Was ist passiert? «, fragte ich. »Was ist los? «
    »Sean, Rick und Tom wurden tot aufgefunden. Sie haben ein feindliches Lager aufgespürt und wurden niedergetrampelt. Es waren einfach zu viele. Sie haben es noch geschafft, ein paar von ihnen zu töten, aber letztlich unterlagen sie. «
    Ich schluckte. Plötzlich fühlte ich mich nur noch leer. Weinen konnte ich nicht, also ging ich einfach. Traurig sahen die beiden Zwillinge mir entgegen, doch sie konnten meine Gefühle verstehen. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer und es gab kaum fröhliche Gesichter. Niemand lachte mehr.
    Und wenn es jemand tat, klang das Lachen schrill und erstarb schnell.
    Am Abend wurden die Helden aufgebahrt und verbrannt. Man hatte ihnen ein dunkelblaues Totentuch, mit einem großen Caduceus genäht. Die Flammen verschluckten deren Leiber rasch. Und ich wollte mich schnell entfernen, da sah ich noch jemanden.
    Aber in deren Gesicht, zeigte sich keine Trauer, sondern Schuld unauffällig verfolgte ich Rachel und passte sie ab.
    Wir standen vor ihrer Höhle.
    »Rachel«, sie drehte sich erschrocken zu mir um. »Ist alles in Ordnung? «
    Doch dann schien ihre Mauer zusammenzubrechen.
    »Nein, das ist alles meine Schuld. Ihr Tod. Und jetzt schafft es Hermes wahrscheinlich nicht mal mehr bis zu Wintersonnenwende! Warum habe ich Chiron nichts erzählt? « Sie rang verzweifelt die Hände.
    »Was erzählt? «, mein Tonfall wurde hart wie Stein, bei dem Gedanken, sie könnte etwas mit den Tod der Hermes-Kids zu tun haben. Ich zitterte vor Zorn.
    Rachel weitete die Augen erzählte aber ruhig ihre Geschichte.
    »Sie kamen zu mir, um sich eine Prophezeiung zu holen. «, ihre Stimme zitterte. »Doch - Oh, bei den Göttern, sie waren blass, als ich wieder zur Besinnung kam. Sie starrten mich an. Ich hätte etwas sagen sollen! Widersprechen! « Beruhigend drückte ich ihre Schultern nach unten und zwang sie, sich zu setzen.
    »Erzähl weiter, Rachel. «
    »Sie sagten zu mir, die Weissagung war nicht für sie bestimmt. Sie sagten, großes Unheil kommt über diejenigen, die sich der Mission dennoch stellten. Doch sie ignorierten die Prophezeiung und zogen trotzdem los um ihren Vater zu befreien. «
    Ich wurde seltsam ruhig.
    »Haben sie auch gesagt, wer genau dafür geeignet sein könnte? «
    Rachel schluckte und zögerte eine Sekunde.
    »Du.«

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